Auswertung Gemeinschaftskatalog 2019


Hamburg - Der federführende Redakteur des diesjährigen Gemeinschaftskatalogs der Antiquare, der Hamburger Kollege Meinhard Knigge, hat eine Nachfrage bei den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen ausgewertet.

Hier die Fakten und seine Erkenntnisse:

"Umfrage zum Gemeinschaftskatalog der Antiquare 2019

Veranstalter:
Genossenschaft der Internet-Antiquare eG (GIAQ)
Luxemburger Str. 31 ∙ 13353 Berlin
Tel.: 030-4660 4908 ∙ E-Mail: service@giaq.de

Redaktion:
Antiquariat Meinhard Knigge
Lübecker Str. 143 ∙ 22087 Hamburg
Tel. 040-250 09 15 ∙ 
E-Mail: knigge.antiquariat@t-online.de


Von 62 Teilnehmern am Gemeinschaftskatalog haben leider nur 47 (ca. 75%) unsere Umfrage beantwortet (2018: 57; 49; 85%). Schade!

Verkaufswerte und -Quoten

Die folgenden Angaben beziehen sich nur auf die Zahlen der Teilnehmer, die auf unsere Umfrage geantwortet haben: Sie konnten von 672 Titeln 123 verkaufen, das sind etwa 18% der Titelanzahl und ca. 15% nach Wert. Von ihnen hat jeder im Schnitt etwa 1.810 EUR (2018: ca. 1.700 EUR) umgesetzt – mit bescheidenem Arbeitsaufwand und ohne groß in
eigene Werbung zu investieren. Von den 123 verkauften Objekten gingen 59 (also knapp 48%; 2018: 42; ca. 30%) an neue Kunden – diese Möglichkeit bietet ein eigener, an bekannte Adressen verschickter Katalog nicht!

Die Verkaufsquoten liegen 2019 zwischen 0 und 90% ähnlich wie 2018. Zwei Teilnehmer konnten in diesem Jahr mehr als 10.000 EUR umsetzen und erreichten damit Umsatzquoten von über 80%. Es gab also eine größere Spreizung zwischen sehr gut verkaufenden und durchschnittlich verkaufenden Kollegen. Natürlich gab es auch wieder Kolleginnen und Kollegen, die ohne Verkäufe geblieben sind. 2019 waren es acht (2018: sieben).

Verkäufe an unterschiedliche Käufergruppen

An Bibliotheken und Institutionen wurde verkauft für 7.528 EUR (ca. 9%)

An Privatkunden wurde verkauft für 64.413 EUR (ca.75%)

An Kollegen wurde verkauft für 12.964 EUR (ca. 15%)

Ein positives Zeichen für die Aktivität der privaten und bibliophilen Sammler. Trotzdem wird zu überlegen sein, ob und wie die Adresskartei in Bezug auf (ausländische) Kollegen und deutsche wie internationale Institutionen verbessert werden kann.

Doppelbestellungen

Die Zahl der der Doppelbestellungen lag ähnlich hoch wie im letzten Jahr bei 26 (2018: 24).
Wobei ein Kollege in der glücklichen Lage gewesen ist, sieben Doppelbestellungen auch ausführen zu können!

Anmerkungen

Einige Kolleginnen und Kollegen haben zusätzliche Kommentare abgegeben, die hier in Auswahl zitiert werden sollen:

Ratlos! 
(Ein Kollege, der auch schon 2018 wenig erfolgreich gewesen ist, 2020 trotzdem wieder mitmachen möchte).
+++
Die Hoffnung stirbt zuletzt! Aber bitte auch GK 11, 12 und 13 machen, an mir würde es nicht liegen.
+++
Ich würde immer teilnehmen, weil ich diesen Katalog für sehr wichtig halte. Diesmal lief es für mich gut – das war aber nicht immer so. 
(Einer der diesjährigen Spitzenreiter, der sich aber 2018 mit einem Umsatz unter 500 EUR zufrieden geben musste).
+++
Entspricht leider meinen bisherigen Erfahrungen mit dem GIAQ-Katalog. Die begeisterten Rückmeldungen vom letzten Jahr hatten mich bewogen, mein Glück noch einmal zu versuchen, aber leider ohne Erfolg. Schade.
+++
Öffentliche Institutionen sind m. E. zu wenig im Fokus.

Ausblick 2020

Zwei Kollegen wollen 2020 explizit nicht mehr am Katalog teilnehmen, sechs sind noch nicht entschieden und machen es von ihrer Ware oder anderen Umständen abhängig, 39 haben jedoch signalisiert auch beim nächsten Gemeinschaftskatalog wieder teilzunehmen.


Meinhard Knigge

Kommentar des Hauptredakteurs:

Es ist wie immer bei Gemeinschaftsunternehmungen:
Einige sind unzufrieden und suchen die Fehler nur im Projekt und bei dessen unglücklicher mangelhafter Durchführung; sei das nun ein falscher Termin beim Versand des Kataloges, eine mangelhafte Adressauswahl, unzureichendes Marketing oder anderes.
Andere verkaufen nichts und machen trotzdem weiter, weil sie erkennen, dass so eine Unternehmung langfristig angelegt ist und man einmal guten Erfolg erzielt, andermal weniger guten und hin und wieder auch erfolglos bleiben wird.

Und auch die Erwartungen sind sehr unterschiedlich: mancher freut sich über einen Umsatz von 10%, was für andere ein Grund ist, nicht mehr mitzumachen.

Dabei zeigt der Vergleich der Umfragen von 2018 und 2019 sehr deutlich, dass es ausgesprochen Sinn macht, langfristig zu denken. Denn es gibt einige Beispiele dafür dass, die jährlichen Umsätze sehr stark voneinander abweichen können. Mischkalkulation muss nicht nur im Warenbereich sondern auch im Zeitverlauf gemacht werden.


Stand: 13. August 2019"

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der GIAQ e.G. danken den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern am Katalog ganz herzlich für ihre großartige und gelungene Arbeit.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sachverstand in Hildesheim: Dr. Lothar Hennighaus

Seit fast 50 Jahren Antiquar in Berlin: Eckard Düwal

In eigener Sache