Neuerscheinung im Böhlau Verlag über Erik-Ernst Schwabach
(c) Böhlau Verlag |
Peter Widlok studierte Publizistik, Germanistik und Slavistik. Dr. phil., lebt und arbeitet als Wissenschaftler und Journalist im Rheinland.
"Ein Buch über einen zu Unrecht „Vergessenen“: Erik-Ernst Schwabach (1891-1938). Der Bankierserbe (S. Bleichröder Bank; Neffe von Paul von Schwabach) tauchte um 1912 im Leipziger Literaturmilieu auf und betätigte sich zunächst als Unterstützer des Verlegers Kurt Wolff.
Von FabHol - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=64232178 |
Er gab die „Weißen Blätter“ heraus, die schnell zur wichtigsten Literaturzeitschrift wurden. Getrieben von großem literarischem Ehrgeiz trat Erik-Ernst Schwabach auch selbst als Autor in Erscheinung, etwa von spannungsreichen Novellen.
Viele Zeitgenossen jedoch sahen in ihm nur den Mäzen oder, wie Walter Hasenclever, eine „Chiffre für Geld“. Alfred Kerr erinnerte sich wehmütig an prunkvolle Feste auf Schwabachs geliebtem Schloss Märzdorf in Schlesien.
https://www.europeana.eu/portal/de/record/08535/local__default__B_3481.html |
Dort und in seinem mondänen Salon in Berlin kamen viele Dichterkollegen zusammen. Heinrich Mann etwa las 1916 bei Schwabach aus dem noch unveröffentlichten „Untertan“ bei einer privaten Soirée vor. Andere Weggefährten waren u.a. Carl und Gerhart Hauptmann, Max Herrmann-Neiße und Else Lasker-Schüler.
Als er sein vormals enormes Vermögen in der Inflation verlor, begann Schwabachs dramatischer Abstieg. Er musste Ende der zwanziger Jahre seine großartige Bibliothek
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1930_11_14/0001?sid=bafb728d1e4653e9ec961946a9e43f8f |